(griechisch: Lyssa, lateinisch: Rabies)

Infektion mit dem von Pasteur 1881 entdeckten Rabies-Virus, das durch den Speichel infizierter Tiere (meist Füchse oder Fledermäuse) oder Menschen übertragen wird und bei uns abgesehen von ausgewiesenen Tollwutgebieten sehr selten ist. Die Inkubationszeit beträgt drei Wochen bis drei Monate. Danach treten eine Rötung der Bissnarbe, Kopfschmerzen und leichtes Fieber auf, später Verkrampfungen mit Erstickungsgefühl, starkem Speichelfluss und qualvollem Durst, der wegen der Schluckkrämpfe nicht gestillt werden kann ("Wasserscheu"). Nachgewiesen werden kann die Krankheit nach dem Tode, z.B. des beißenden Tieres, durch Einlagerungen in dessen Gehirn.

Einzige Therapie ist die frühzeitige Gabe von Antikörpern (passive Impfung). Als Präventivmaßnahme für gefährdete Berufsgruppen (z.B. Förster) gilt die aktive Impfung (aktive Immunisierung) sowie das Durchimpfen von Füchsen und Haustieren. Eine einmal ausgebrochene Tollwuterkrankung verläuft immer tödlich.