Die Wirkung von Cannabidiol, kurz CBD, auf den menschlichen Körper unterliegt einer großen wissenschaftlichen Komplexität. Im medizinischen Bereich, um den es hier nun geht, sind es vor allem die stofflichen Wirkungen in den Bereichen der entzündungshemmenden krampf- und angstlösenden Medikamente, auf die eingegangen wird. CBD wird in der Medizin auch als Mittel gegen Übelkeit verwendet.
Was ist CBD und wo kommt es vor?
Die Hanfpflanze birgt eine große Anzahl an potentiellen Wirkstoffen. Die bekanntesten davon sind wohl das psychoaktive THC und dessen „Gegenpart“, das nicht psychoaktive CBD. CBD findet man Großteils im Faserhanf. Cannabidiol wird ausschließlich aus dem weiblichen Hanf gewonnen. Genauer gesagt gewinnt man es aus Cannabis sativa und Cannabis indica. Cannabidiol ist ein Cannabinoid. Dies ist eine Gruppe von Wirkstoffen, die auf das Endocannabinoid-System eines Organismus Einfluss nehmen. Über diesen Teil des Nervensystems ist zwar noch relativ wenig bekannt, man nimmt aber aufgrund der Lokalisation der betreffenden Rezeptoren im Hippocampus und im Kleinhirn an, dass sie Lern- und Bewegungsprozesse beeinflussen. Nachgewiesene Wirkungen des CBD sind die folgenden.
Welche Wirkungen erzeugt CBD im Körper?
Eine der häufigsten Anwendungsgebiete von CBD ist als Gegenmittel zum ebenfalls aus der Hanfpflanze gewonnen THC. Dieses wirkt psychoaktiv, d. h., es beeinflusst ganz allgemein die menschliche Psyche. So haben Studien zum Beispiel gezeigt, dass langjähriger Konsum von THC (Tetrahydrocannabinol) zu einem höheren Risiko führt, an Schizophrenie zu erkranken. Hier wirkt CBD entgegen. Es leistet auch in der klinischen Anwendung gegen nicht von THC verursachter Schizophrenie nachweisbare Dienste.
Ganz allgemein darf man CBD eine große Palette an Wirkungen abseits der Gegenwirkung zu THC einräumen. Es wirkt unter anderem Ängsten entgegen, hält psychotische Erkrankungen im Zaum, hilft gegen epileptische Schübe ist ein gutes Mittel, um Entzündungen einzudämmen.
CBD wirkt schmerzhemmend
Eine der wichtigsten Eigenschaften von CBD ist es, an körpereigene Rezeptoren andocken zu können. Durch das Andocken an den Vanilloid-Rezeptor TRPV1 zum Beispiel entfaltet CBD seine schmerzhemmende Wirkung. TRPV1 ist ein entscheidender Faktor bei der Schmerzwahrnehmung. Durch sowohl kontinuierliche wie auch kurzfristige Aufnahme von CBD ist eine medikamentöse Schmerzbehandlung weitgehend ohne andere Medikamente möglich, welche eine lange Liste an Nebenwirkungen entfalten können.
CBD wirkt angstlösend
Dockt CBD aber zum Beispiel beim 5-HT1A-Rezeptor an, stellt sich eine andere Wirkung ein. Wie verschiedene Versuche, sowohl am Menschen wie auch an Tieren, gezeigt haben, hat hier CBD eine Auswirkung auf die Selbstwahrung eigener Ängste und Depressionen. So kann zum Beispiel durch die Einnahme von Cannabisöl gezielt die Angst vor öffentlichen Auftritten bekämpft werden. Somit kann Cannabisöl zum Problemlöser für Schauspieler, professionelle Redner oder auch Politiker werden. Somit ist eine echte Alternative zu homöopathischen, also wirkungslosen Produkten entstanden, die ebenfalls keine bekannten Nebenwirkungen aufzeigen.
CBD wirkt gegen Entzündungen
Trägt man Cannabisöl zum Beispiel auf eine entzündete Wunde auf, haben Studien wie jene von Ribero, veröffentlicht im European Journal of Pharmacology aus dem Jahre 2012, gezeigt, dass Cannabidiol eine Entzündung hemmen, bestehende sogar bekämpfen kann. Wie schon bei den angstlösenden und schmerzhemmenden Prozessen, zeigt auch hierbei das Andocken von CBD an einen bestimmten Rezeptor Wirkung. Cannabidiol dockt hierbei an den Andenosinrezeptor des Körpers an. Dieser greift steuernd in die Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems ein. Hinzu kommt, dass diese Rezeptoren, korrekt angesteuert, sogar selbst entzündungshemmende Wirkstoffe freisetzen. Auch die Bindung von CBD an den GPR-55 Rezeptor soll laut Experten zur Hemmung von Entzündungen beitragen.
Als Anwendungsgebiet kann man hierbei vor allem die Behandlungen von chronischen Entzündungen nennen. Sogar die Behandlung von Schmerzen, die auf neuropathische Auslöser zurückgehen, ist so möglich.
CBD ist kein Allheilmittel
Abschließend sei hier klar gesagt, Cannabisprodukt ist also nicht gleich Cannabisprodukt. So sehr sich zum Beispiel THC negativ auf die Psyche auswirken kann, so positiv fallen diese Wirkungen bei medizinisch kontrollierter Anwendung von Cannabidiol und Cannabisöl aus.
Patienten wie auch Mediziner dürfen allerdings nicht alle Hoffnungen auf CBD legen. Viele positive Wirkungen sind bereits gut dokumentiert, andere sind noch zu erforschen. So nimmt man an, man könne mit Cannabidiol zum Beispiel den Appetit hemmen, oder gar gegen Krebs oder Parkinson vorgehen. Hier steckt die Forschung noch in den vielbeschworenen Kinderschuhen. Welche Ergebnisse kommende Studien zutage fördern, gilt es abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass die bisherigen Ergebnisse Hoffnung darauf machen, dass man Cannabidiol in anderen medizinischen Bereich positiv einsetzen können könnte.