(Ulcus ventriculi)

Das Magengeschwür ist eine häufige Folge der Magenschleimhautentzündung, die besonders bei jungen Menschen anzutreffen ist. Es entsteht, wenn der Magen zu wenig Schleim produziert, mit dem er sich normalerweise vor der Salzsäure schützt, die er dem Speisebrei beimischt.

Entstehung und Ursachen

Die Schleimproduktion kann z.B. bei Stress vermindert sein, der durch ein Überwiegen des Sympathikus und dessen Wirkung auf die Gefäße zu einer Verkrampfung der kleinen Blutgefäße führt, die lange genug anhält, um einen kleineren Bezirk der Schleimhaut durch Sauerstoffmangel zu schädigen. Häufige Ursachen sind bestimmte Medikamente, z.B. Acetylsalicylsäure, oder auch Alkohol und Nikotin.

Symptome

Am Anfang ist ein Magengeschwür meist nur wenige Millimeter groß. Dennoch kann es erhebliche Schmerzen verursachen und auch bluten. Magengeschwüre verursachen besonders dann Schmerzen, wenn sich im leeren Magen Säure ansammelt, also besonders nachts (so genannter Hungerschmerz, Nüchternschmerz). Oft fehlen die Schmerzen aber ganz, und das Magengeschwür macht sich mehr als Magendrücken, allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen usw. bemerkbar. Dann wird es oft erst spät erkannt. Häufig blutet ein Magengeschwür geringfügig, so dass der Stuhl schwarz gefärbt ist (Hämatin) oder Blut nur mit chemischen Methoden (okkultes Blut) nachgewiesen werden kann.

Mögliche Komplikationen

Außer den Beschwerden, die es dem Träger verursacht, birgt ein Magengeschwür mehrere Gefahren in sich: Es kann schon frühzeitig zu einer starken Magenblutung führen und es kann allmählich die gesamte Magenwand durchdringen, Nachbarorgane wie die Bauchspeicheldrüse verletzen oder die Bauchhöhle erreichen (Magendurchbruch).

Diagnose

Ein Magengeschwür, auch als peptisches Geschwür bezeichnet, wird mittels verschiedener diagnostischer Verfahren erkannt. Zunächst erfolgt eine gründliche Anamnese, in der der Patient seine Symptome, Medikamenteneinnahme und Vorerkrankungen mitteilt. Im Anschluss können folgende Untersuchungen durchgeführt werden:

  1. Gastroendoskopie: Hierbei führt ein Arzt ein flexibles Endoskop in den Magen ein, um das Geschwür direkt zu sehen und Gewebeproben zu entnehmen.
  2. Radiologie: Eine Röntgenuntersuchung des Magens mithilfe eines Kontrastmittels kann Geschwüre sichtbar machen.
  3. Atemtest auf H. pylori: Dieser Test erkennt die bakterielle Infektion, die Geschwüre verursachen kann.
  4. Bluttests: Bestimmte Blutwerte wie Hämoglobin und Helicobacter pylori-Antikörper können auf Anzeichen eines Geschwürs hinweisen.

Die Diagnose basiert auf einer Kombination dieser Methoden und ermöglicht eine gezielte Behandlung.

Therapie

Die Behandlung eines Magengeschwürs zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Heilung zu fördern und mögliche Komplikationen zu verhindern. Die häufigsten Ansätze umfassen:

  • Medikamente: Protonenpumpenhemmer (PPIs) reduzieren die Magensäureproduktion und fördern die Heilung. Antibiotika werden verwendet, wenn Helicobacter pylori-Infektionen vorliegen.
  • Antazida: Diese over-the-counter Medikamente neutralisieren die Magensäure und bieten kurzfristige Erleichterung.
  • Lifestyle-Änderungen: Raucherentwöhnung, Alkohol- und Schmerzmittelverzicht sowie eine magenschonende Ernährung können helfen.
  • Stressmanagement: Stress kann Symptome verschlimmern, daher sind Entspannungstechniken hilfreich.
  • Chirurgie: In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um Komplikationen zu behandeln.

Die Therapie hängt von der Ursache des Geschwürs ab und sollte mit einem Arzt abgestimmt werden.