Eine endgültige Ursache für die unheilbare Erkrankung ist bisher noch nicht eindeutig identifiziert worden. Wie bei vielen Krankheiten entsteht wohl auch die Alzheimer-Demenz durch eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren. Als relativ sicher gilt, dass eine gewisse genetische Prädisposition das Auftreten von Alzheimer begünstigt. Aber auch eine Reihe von Risikofaktoren erhöht die Wahrscheinlichkeit zu erkranken signifikant. Einer dieser Faktoren ist beispielsweise lebenslanger Bluthochdruck.

Proteine lagern sich an die Nervenzellen

Obwohl die genauen molekularen Ursachen der Alzheimer-Erkrankung noch nicht umfassend aufgeklärt sind, gilt eines als bereits erwiesen: Entartete Eiweiße sorgen im Gehirn dafür, dass es zu einem massenhaften Absterben von Nervenzellen kommt. Außerdem werden durch Lernprozesse entstandene neuronale Verbindungen im Zentralnervensystem unwiderruflich gelöst und damit zerstört. Die Zerstörung des Nervenzellgewebes wird nach heutigem Kenntnisstand durch entartete Eiweiße hervorgerufen. Diese einzelnen Proteinmoleküle verklumpen im Gehirn und lagern sich an die Nervenzellmembran an, was mittelfristig zum Ausfall des Neurons führt. Das für diesen fatalen Vorgang verantwortliche Eiweiß nennt sich Beta-Amyloid, ein Vertreter der Amyloid-Proteine. Die aus unzähligen einzelnen Proteinmolekülen bestehenden Verklumpungen werden als Oligomere bezeichnet. Diese heften sich nicht nur an die Nervenzellkörper, sondern bilden auch undurchdringliche Plaques an den Verbindungsstellen zwischen den Nervenzellen (Synapsen). Durch die Eiweißablagerungen können zwischen den Nerven keine Impulse mehr weitergeleitet werden, die Synapsen gehen schließlich abermillionenfach zugrunde.

Zerstörung auch von innen

Nach neuestem Kenntnisstand sind es nicht die Plaques alleine, die zu Alzheimer führen: Auch das sog. Tau-Protein liefert seinen Beitrag zu dem zerstörerischen Werk. Tau-Proteine sind normalerweise Eiweiße, die den strukturellen Zusammenhalt der Zelle sicherstellen. Bei Morbus Alzheimer ist diese Funktion allerdings gestört und die Tauproteine kommen übermäßig häufig vor. Sie lagern sich in Form von dünnen Fibrillen innerhalb der Nervenzelle ab und stören so deren Funktionalität. Des Weiteren wird eine Störung im Haushalt der neuronalen Botenstoffe vermutet. Möglicherweise könnte ein Mangel an Acetylcholin die Symptomatik weiter verschärfen.

Risikofaktoren begünstigen Alzheimer

Wie erwähnt spielt eine genetische Veranlagung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Alzheimer. Aber auch eine ganze Reihe von Risikofaktoren wird für die tödliche Erkrankung verantwortlich gemacht. Eine der wichtigsten Faktoren scheint hier eine bereits lange Jahre bzw. Jahrzehnte bestehende Arteriosklerose zu sein. Ebenso begünstigt starkes Übergewicht und Bluthochdruck das Auftreten von Alzheimer.